perspektywa setzt sich fachlich auseinander mit den Themen: deutsch-polnisches Zusammenleben, Integration und Partizipation, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rassismus (vor allem Polenfeindlichkeit, Antislawismus und Etabliertenvorrechte) sowie Beteiligung und Diversität im ländlichen Raum.
#engagementdepl: „… sich stärker in die politisch wichtigen Themen einbringen!“
War eine Schlussfolgerung einer Podiumsdiskussion zum zivilgesellschaftlichen Engagement in Deutschland und Polen im März 2021. Angefangen bei den Frauenprotesten in Polen und den Protesten der Grenzpendler*innen, über die relevante Rolle der Digitalisierung im Engagement im ländlichen Raum wurde rege zwischen den Podiumsgästen und den Teilnehmer*innen diskutiert. Dabei ging es um Empowerment und Selbstermächtigung sich in die politischen Prozesse einzumischen und mitzubestimmen – von Frauen, polnischen Migrant*innen und Bewohner*innen auf dem Dorf. So wurden auch die Chancen der Digitalisierung auch über die Pandemie hinweg als ein etabliertes Mittel für zahlreiche Strukturen gesehen. Eine weitere Schlussfolgerung war, wie wichtig es ist politisches Engagement über Themen, nicht über einen abstrakten Politikbegriff zu erschließen, sondern aufzuzeigen, dass es möglich ist sich für wichtige Themen zivilgesellschaftlich zu engagieren und die bestehenden Institutionen zu nutzen und in sie zu gehen.
#2021jlidepl: Jüdische Gemeinden und jüdisches Leben in Stettin und Rostock
1700 Jahre jüdisches Leben in Mitteleuropa – doch die Allermeisten wissen darüber sehr wenig. Daher organisierte perspektywa eine Gesprächsrunde im April 2021 mit Juri Rosov und Albin Majkowski von den Jüdischen Gemeinden in Rostock und Stettin. Dabei ging es knappe zwei Stunden hin und her zwischen Hoffnungen und Sorgen, Ideen und Ernüchterung. Sie sprachen über ihre Kindheit und Jugend, über jüdische Traditionen und ebenso offenherzig über die Situation ihrer Gemeinden. Noch immer ist es undenkbar, weil eine alltägliche Erfahrung, nicht über Antisemitismus zu sprechen. Juri Rosov dachte lange, das sei eine Krankheit, gegen die die Deutschen ein für alle Mal immun sein müssten. Doch noch immer ist er präsent, in Deutschland wie in Polen. Antisemitismus ist nicht das Problem der Juden, sondern der Mitmenschen. 1.700 Jahre jüdisches Leben – in diesem Gespräch ist in jedem Fall ein facettenreiches Bild entstanden und eine Verbindung zwischen zwei jüdischen Gemeinden.